Warum ABBYY FineReader Server? Die wichtigsten Vorteile für Unternehmen
In der heutigen digitalen Geschäftswelt stellt die Verwaltung und Verarbeitung von Papierdokumenten viele Unternehmen vor große Herausforderungen. ABBYY FineReader Server bietet jedoch eine leistungsstarke Lösung, die Dokumente in mehr als 190 Sprachen erkennen und in durchsuchbare elektronische Formate umwandeln kann.
Darüber hinaus ermöglicht das System die effiziente Verarbeitung großer Dokumentenmengen durch seine skalierbare Multi-Server-Architektur. Die Software lässt sich nahtlos in bestehende Unternehmenssysteme integrieren und unterstützt verschiedene Ausgabeformate wie PDF, PDF/A, XML und Microsoft® Office. Damit können Unternehmen ihre Dokumentenprozesse automatisieren und gleichzeitig die Hardware-Ressourcen optimal nutzen.
Diese umfassende Anleitung erklärt die wichtigsten Vorteile und Funktionen von ABBYY FineReader Server sowie dessen praktische Implementierung im Unternehmensalltag.
Die technologischen Grundlagen von ABBYY FineReader Server
ABBYY FineReader Server basiert auf einer fortschrittlichen technologischen Grundlage, die für die zuverlässige Verarbeitung großer Dokumentenmengen konzipiert wurde. Das Herzstück dieser Lösung ist die leistungsstarke KI-gestützte OCR-Technologie, die Unternehmen dabei unterstützt, sowohl gescannte als auch elektronische Dokumente präzise zu digitalisieren.
Die ABBYY OCR-Engine im Detail
Die OCR-Engine von ABBYY nutzt drei fundamentale Prinzipien für eine natürliche Texterkennung: Integrität, Zielorientierung und Anpassungsfähigkeit. Dieses als IPA bekannte Konzept bildet den Kern der Erkennungstechnologie. Bei der Textanalyse teilt das Programm zunächst die Seite in Elemente wie Textblöcke, Tabellen und Bilder ein. Anschließend werden die Zeilen in Wörter und diese wiederum in einzelne Zeichen unterteilt.
ABBYY FineReader Server verarbeitet Dokumente mit beeindruckender Präzision und erkennt Text in mehr als 190 Sprachen, einschließlich komplexer Schriftsysteme wie Chinesisch, Japanisch und Koreanisch. Diese Vielseitigkeit macht die Lösung besonders wertvoll für international agierende Unternehmen. Darüber hinaus unterstützt das System die Erkennung von historischen Schriftarten wie Fraktur, Schwabacher und anderen gotischen Schriftarten in verschiedenen europäischen Sprachen.
Für die Bildverarbeitung bietet FineReader Server eine Reihe von Vorbearbeitungsfunktionen, die die Bildqualität für die OCR-Verarbeitung optimieren:
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Bildbereinigung und Rauschentfernung
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Automatische Erkennung der Seitenorientierung
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Geraderücken schiefer Bilder (bis zu +/- 20 Grad)
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Korrektur von Verzerrungen bei Kamerabildern
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Anpassung von Text- und Hintergrundfarbe
Die flexible und skalierbare Architektur ermöglicht die Nutzung von Multi-Core CPUs und die parallele Verarbeitung von Bildern auf mehreren Threads. Dadurch können selbst große Dokumentenmengen effizient verarbeitet werden, und das System passt die Verarbeitungskapazität automatisch an die verfügbaren Ressourcen an.
Neben der standardmäßigen OCR-Technologie für maschinell gedruckte Texte unterstützt die Engine auch die Erkennung von handgeschriebenen Texten (ICR) sowie die Identifizierung von Barcodes (OBR). Diese kombinierte Funktionalität macht FineReader Server zu einer umfassenden Lösung für verschiedenste Dokumententypen.
Die Erkennungsgenauigkeit kann zusätzlich durch benutzerdefinierte Wörterbücher und Trainingsmuster für spezifische Sprachen oder ungewöhnliche Schriftarten erhöht werden. Folglich können Unternehmen die Technologie an ihre spezifischen Anforderungen anpassen.
Unterstützte Eingabe- und Ausgabeformate
ABBYY FineReader Server zeichnet sich durch eine breite Unterstützung verschiedener Dateiformate aus. Dies erleichtert die Integration in bestehende Dokumentenmanagement-Systeme erheblich.
Unterstützte Eingabeformate:
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PDF (2.0 oder früher), einschließlich PDF/A, PDF/UA
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Bildformate: TIFF, JPEG, JPEG 2000, JBIG2, PNG, BMP, PCX, GIF, DjVu, XPS, SVG
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Bearbeitbare Formate: DOC(X), XLS(X), PPT(X), VSD(X), HTML, RTF, TXT, ODT, ODS, ODP
Unterstützte Ausgabeformate:
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PDF, einschließlich verschiedener PDF/A-Versionen (1a, 1b, 2a, 2b, 2u, 3a, 3b, 3u), PDF/UA
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Bildformate: TIFF, JPEG, JPEG 2000, JBIG2, PNG, BMP, PCX, DjVu
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Bearbeitbare Formate: DOC(X), XLS(X), PPTX, HTML, RTF, TXT, CSV, ODT
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E-Book Formate: EPUB, FB2
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die umfangreiche Unterstützung verschiedener Barcode-Typen. FineReader Server erkennt mehr als 20 verschiedene Barcode-Arten, darunter Aztec Code, Data Matrix, QR Code, PDF417 sowie zahlreiche lineare Codes wie EAN, UPC und Code 128. Diese Funktionalität ist besonders nützlich für die automatische Dokumententrennung und Metadatenextraktion.
Die Barcode-Erkennung erfolgt mit hoher Geschwindigkeit und kann Codes in jeder Ausrichtung auf dem Dokument identifizieren. Hierdurch wird eine automatisierte Verarbeitung von Dokumenten mit Barcodes deutlich vereinfacht.
Zudem unterstützt ABBYY FineReader Server die Integration mit Microsoft SharePoint, wodurch Dokumente in SharePoint-Bibliotheken automatisch in durchsuchbare PDFs konvertiert werden können. Dies erleichtert die nahtlose Einbindung in bestehende Microsoft-Umgebungen.
Die Cloud-Ready-Lizenz für ABBYY FineReader ermöglicht die Nutzung des Systems in modernen Cloud- oder virtuellen Umgebungen. Hiermit kann die OCR-Lösung flexibel eingesetzt werden, unabhängig davon, ob sie lokal oder in der Cloud betrieben wird.
Zusammenfassend bietet die technologische Grundlage von ABBYY FineReader Server eine leistungsstarke, skalierbare und vielseitige Plattform für die Dokumentenverarbeitung in Unternehmen jeder Größe. Die Kombination aus fortschrittlicher KI-basierter OCR-Technologie, umfangreicher Formatunterstützung und flexiblen Einsatzmöglichkeiten macht das System zu einer wertvollen Lösung für die Digitalisierung und Automatisierung von dokumentenbasierten Geschäftsprozessen.
Skalierbarkeit und Leistung für hohe Dokumentenvolumen
ABBYY FineReader Server wurde speziell für die Bewältigung großer Dokumentenmengen entwickelt und konvertiert automatisch umfangreiche Dokumentensammlungen in durchsuchbare, digitale Formate. Die leistungsstarke Serverarchitektur des Systems sorgt dafür, dass selbst bei hohen Volumen eine effiziente und zuverlässige Verarbeitung gewährleistet ist.
Multi-Core und Multi-Server-Architektur
Die Architektur von ABBYY FineReader Server besteht aus acht Hauptkomponenten, die eine flexible Skalierung ermöglichen: Server Manager, Scanstation, Verarbeitungsstation, Korrekturstation, Indexierungsstation, Remote-Verwaltungskonsole, COM-basierte API und Web Service. Diese Komponenten können entweder auf demselben oder auf verschiedenen Computern im lokalen Netzwerk installiert werden, was eine optimale Ressourcennutzung ermöglicht.
Der Server Manager fungiert als zentrales Element und arbeitet als Windows-Dienst, der Lizenzen und Verarbeitungsoptionen verwaltet, die Jobwarteschlange erstellt und die Verteilung der Aufgaben an die verschiedenen Stationen koordiniert. Darüber hinaus übernimmt er die Kommunikation mit der Verwaltungskonsole und der Open API.
Die eigentliche OCR- und Dokumentenkonvertierung wird von den Verarbeitungsstationen durchgeführt, die Aufträge vom Server Manager erhalten. Diese Architektur macht ABBYY FineReader Server hochgradig skalierbar und erlaubt die Verarbeitung sehr großer Dokumentenmengen.
Ein wesentlicher Vorteil des Systems liegt in der vollständigen Unterstützung von Multi-Core- und Multi-CPU-Technologien sowie Hyper-Threading. Die Anzahl der CPU-Kerne und Verarbeitungsstationen, die gleichzeitig genutzt werden können, wird lediglich durch die Parameter der Lizenz begrenzt – technische Einschränkungen hinsichtlich der Anzahl der Verarbeitungsstationen, die mit einem Server Manager verbunden werden können, existieren nicht.
Verarbeitungskapazität und Durchsatzraten
Die Verarbeitungsgeschwindigkeit steht nahezu in direktem Verhältnis zur Gesamtzahl der verfügbaren CPU-Kerne auf allen Verarbeitungsstationen. So können beispielsweise zehn Verarbeitungsstationen mit jeweils einem CPU-Kern in derselben Zeit etwa zehnmal so viele Dateien verarbeiten wie eine einzelne vergleichbare Verarbeitungsstation.
In Bezug auf die maximale Dateigröße liegt die empfohlene Obergrenze bei 512 MB für verschiedene SOAP- und REST-API-Methoden. Für größere Dateien wird die Verwendung von /api/workflows/{workflowName}/input/multipart empfohlen, wobei die maximale Dateigröße auf etwa 2 GB beschränkt ist. Diese Grenze kann durch Anpassung der maxRequestLength- und maxAllowedContentLength-Werte in der Web.config-Datei erhöht werden.
Bei umfangreichen Tests hat sich ABBYY FineReader Server mit über 100 Verarbeitungsstationen, die an einen einzigen Server Manager angeschlossen waren, als zuverlässig erwiesen. Diese Konfiguration ermöglicht eine außergewöhnlich hohe Durchsatzrate bei der Dokumentenverarbeitung.
Allerdings ist zu beachten, dass eine Verarbeitungsstation nicht mehr als 32 CPU-Kerne nutzen kann. Zudem wird von der Verwendung von mehr als 32 logischen CPU-Kernen abgeraten, da mehrere laufende Prozesse um den Zugriff auf die Festplatte und den CPU-Cache konkurrieren würden.
Lastverteilung und Priorisierung von Aufgaben
Ein zentraler Aspekt der Skalierbarkeit von ABBYY FineReader Server ist die intelligente Lastverteilung. Der Server Manager verteilt das Arbeitspensum gleichmäßig auf die CPUs der Verarbeitungsstationen, was eine optimale Nutzung der verfügbaren Hardware-Ressourcen sicherstellt.
Für die Verteilung der Jobs zwischen den CPU-Kernen verwendet ABBYY FineReader Server denselben Algorithmus, unabhängig davon, ob diese Kerne eine einzige Verarbeitungsstation oder mehrere verschiedene Stationen antreiben. Dies sorgt für Konsistenz und Effizienz bei der Verarbeitung.
Um die Korrektur und Indexierung zu beschleunigen, können mehrere Korrektur- und Indexierungsstationen mit einem Server Manager verbunden werden. Die Korrekturstationen erhalten automatisch die zusammengestellten Dokumente vom Server Manager, während die Indexierungsstationen die erkannten Dokumente empfangen, die einer Indexierung bedürfen.
Für eine stabile Systemleistung empfiehlt ABBYY, physische Server für die Verarbeitungsstationen anstelle von virtuellen Maschinen zu verwenden oder die virtuellen Maschinen so zu konfigurieren, dass Systemressourcen nicht von verschiedenen virtuellen Maschinen gemeinsam genutzt werden.
Die leistungsstarke Architektur des ABBYY FineReader Server eignet sich besonders für Unternehmen, die regelmäßig große Dokumentenmengen verarbeiten müssen. Die konvertierten digitalen Dateien können an beliebig vielen Speicherorten abgelegt und/oder an andere Anwendungen übermittelt werden, was die Integration in bestehende Unternehmensabläufe erleichtert.
Zusammenfassend bietet ABBYY FineReader Server durch seine durchdachte Architektur, die flexible Skalierbarkeit und die effiziente Lastverteilung eine leistungsstarke Lösung für die automatisierte Verarbeitung großer Dokumentenmengen, die sich an die spezifischen Anforderungen jedes Unternehmens anpassen lässt.
Installation und Konfiguration von ABBYY FineReader Server
Die erfolgreiche Implementierung von ABBYY FineReader Server erfordert eine sorgfältige Planung der Installation und Konfiguration. Bevor Unternehmen mit der Einrichtung beginnen, sollten sie zunächst die technischen Voraussetzungen prüfen und den passenden Installationsansatz wählen.
Systemvoraussetzungen und Kompatibilität
ABBYY FineReader Server stellt bestimmte Anforderungen an die Hardware und Systemumgebung, die für einen reibungslosen Betrieb unerlässlich sind. Das System unterstützt moderne Betriebssysteme wie Microsoft Windows 11, 10 sowie Windows Server 2022, 2019 und 2016. Alternativ kann die Installation auch auf älteren Systemen wie Windows Server 2012 R2 und 2012 mit Desktop Experience erfolgen.
Für die Standardinstallation mit allen Komponenten benötigt man:
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Einen 64-Bit (x64) Prozessor mit mindestens 2 GHz und zwei oder mehr Kernen
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Mindestens 4 GB Arbeitsspeicher (plus weitere 500 MB für jeden zusätzlichen Erkennungsprozess)
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Etwa 7 GB freien Festplattenspeicher für die Installation sowie weitere 2 GB für den Betrieb
Bemerkenswert ist, dass die Leistung von ABBYY FineReader Server maßgeblich von der Geschwindigkeit der Festplatte abhängt. Daher empfiehlt der Hersteller ausdrücklich die Verwendung eines Solid-State-Laufwerks (SSD).
Obwohl die Software für vielkernige Systeme optimiert ist, rät ABBYY davon ab, Computer mit mehr als 12 Kernen für eine einzelne Verarbeitungsstation zu verwenden. In solchen Fällen führt das Hinzufügen weiterer Kerne nicht zu einem linearen Anstieg der Produktivität. Stattdessen sollten zusätzliche Verarbeitungsstationen auf separaten Computern eingerichtet werden.
Darüber hinaus unterstützt ABBYY FineReader Server auch die Installation auf virtuellen Maschinen, einschließlich solcher, die auf Microsoft Azure und Amazon Web Services laufen.
Schritt-für-Schritt-Installationsanleitung
Die Installation von ABBYY FineReader Server kann auf verschiedene Arten erfolgen. Der einfachste Weg ist die Verwendung des interaktiven Installationsassistenten:
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Legen Sie die ABBYY FineReader Server CD-ROM ein oder öffnen Sie das selbstentpackende Archiv.
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Das Installationsprogramm sollte automatisch starten. Falls nicht, navigieren Sie zur Systemsteuerung > Software > Neue Programme hinzufügen.
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Folgen Sie den Anweisungen des Installationsassistenten.
Vor der Installation sollten alle laufenden Anwendungen geschlossen werden. Wichtig zu beachten ist, dass das Programm Microsoft .NET Framework 4.7.2 erfordert. Sollte diese Komponente nicht auf dem Computer installiert sein, wird die Installation automatisch gestartet.
Für fortgeschrittene Benutzer bietet ABBYY auch die Möglichkeit einer Installation über die Befehlszeile im Silent-Modus. Hierbei wird die Datei Install.exe mit verschiedenen Befehlszeilenoptionen ausgeführt. Diese Methode eignet sich besonders für die automatisierte Bereitstellung in größeren Umgebungen.
Die wichtigsten Komponenten, die während der Installation ausgewählt werden können, umfassen:
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ServerManager: Die zentrale Verwaltungskomponente
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ProcessingStation: Für die eigentliche Dokumentenverarbeitung
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RemoteAdminConsole: Zur Fernverwaltung
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ScanningStation: Für die Dokumentenerfassung
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IndexingStation: Zur Indizierung von Dokumenten
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VerificationStation: Zur Überprüfung der Erkennungsergebnisse
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ComApi und WebService: Für API-Integrationen
Für Unternehmen mit mehreren Standorten ist es möglich, ABBYY FineReader Server in einem lokalen Netzwerk zu installieren und zu nutzen. Dies ermöglicht eine schnelle und flexible Bereitstellung, da das Programm nicht manuell auf jeder einzelnen Arbeitsstation installiert werden muss.
ABBYY FineReader Server 14 Download und Setup
Die aktuelle Version von ABBYY FineReader Server ist Release 14.0.4.662, veröffentlicht am 25.08.2023. Die Installation erfolgt über die Datei "ABBYY FineReader Server 14.0 x64.msi", die im offiziellen Downloadbereich der ABBYY-Website verfügbar ist.
Nach dem Download und der grundlegenden Installation sind einige wichtige Konfigurationsschritte erforderlich:
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Lizenzserver einrichten: Falls eine Netzwerkinstallation gewünscht ist, kann der ABBYY License Server durch Starten der Datei License Server\Setup.exe im Installationsordner eingerichtet werden.
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Kommunikationsprotokolle konfigurieren: Standardmäßig verwendet ABBYY FineReader Server das TCP/IP-Protokoll, es kann jedoch auch auf Named Pipes umgestellt werden.
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Firewall-Einstellungen anpassen: Während der Installation kann eine Ausnahme für ABBYY FineReader Server in der Windows-Firewall erstellt werden.
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Benutzerkonten einrichten: Für den Betrieb in einer Cluster-Umgebung müssen Domänen-Benutzerkonten verwendet werden, da lokale Benutzerkonten nicht funktionieren.
Ebenso wichtig ist die Konfiguration des Benutzerkontos, unter dem die ABBYY-Dienste ausgeführt werden. Dieses Konto muss über Lese- und Schreibberechtigungen für die relevanten Registrierungszweige verfügen, insbesondere HKEY_CLASSES_ROOT, HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\WOW6432Node\ABBYY und HKEY_CURRENT_USER\Software\ABBYY.
Für Unternehmen mit besonderen Anforderungen an die Ausfallsicherheit bietet ABBYY auch die Möglichkeit, einen Failover-Cluster einzurichten. Hierbei wird die Software auf mehreren Knoten installiert, die bei Ausfall eines Systems nahtlos übernehmen können.
Lizenzierungsoptionen und Preisgestaltung
Flexible Lizenzierungsmodelle gehören zu den entscheidenden Faktoren bei der Auswahl einer Dokumentenverarbeitungslösung wie ABBYY FineReader Server. Die verschiedenen Optionen ermöglichen es Unternehmen, genau das Modell zu wählen, das ihren spezifischen Anforderungen entspricht.
Lokale Lizenzen vs. Online-Lizenzen
ABBYY FineReader Server 14 bietet grundsätzlich drei unterschiedliche Lizenztypen an, die jeweils eigene Vorteile mit sich bringen:
Lokale Lizenzen werden direkt auf dem Computer gespeichert, auf dem ABBYY FineReader Server installiert ist. Die Aktivierung erfolgt entweder mit einer Seriennummer oder einer Lizenzdatei. Diese Option eignet sich besonders für Umgebungen, in denen keine ständige Internetverbindung gewährleistet ist.
Online-Lizenzen hingegen werden auf dem ABBYY-Lizenzierungsserver gespeichert und zunächst mit einer Seriennummer oder Lizenzdatei aktiviert. Anschließend können sie auf anderen Rechnern mithilfe eines Lizenz-Tokens aktiviert werden. Wichtig zu beachten ist, dass für die Online-Lizenzierung mindestens FineReader Server 14 R2 Update 2 erforderlich ist.
Darüber hinaus bietet ABBYY verschiedene Lizenzmodelle für unterschiedliche Unternehmensgrößen an:
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Standalone: Einzelnutzerlizenz für lokale Arbeitsplätze
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Per Seat: Mehrfachlizenz basierend auf der Anzahl von Arbeitsplätzen
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Remote User: Spezielle Mehrfachlizenz für Virtualisierungslösungen
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Concurrent: Netzwerklizenz, die im LAN geteilt wird, basierend auf gleichzeitigen Nutzern
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Standortlizenz: "Offene" Mehrbenutzerlizenz für mindestens 50 Lizenzen
Hardware-Schutz mit USB-Dongles
Als dritte Variante bietet ABBYY Hardware-Lizenzen, die in einem USB-Schlüssel (Dongle) gespeichert werden. Diese werden automatisch aktiviert, wenn der USB-Schlüssel an den Computer angeschlossen wird, auf dem der Server-Manager installiert ist. Dies ermöglicht eine besonders sichere Form der Lizenzierung, da keine Aktivierung über das Internet erforderlich ist.
Allerdings ist zu beachten, dass ein USB-Schlüssel nicht zur Aktivierung einer Lizenz für ABBYY FineReader Server 14 auf einem Remote-Computer verwendet werden kann. Der USB-Dongle muss physisch an dem Rechner angeschlossen sein, auf dem der Server Manager läuft.
Erweiterte Konfiguration und Anpassungsmöglichkeiten
Die Flexibilität von ABBYY FineReader Server zeigt sich besonders in seinen weitreichenden Anpassungsmöglichkeiten. Das System lässt sich präzise auf individuelle Unternehmensanforderungen zuschneiden und bietet fortschrittliche Konfigurationsoptionen für komplexe Dokumentenverarbeitungsszenarien.
Workflow-Anpassung für spezifische Anforderungen
ABBYY FineReader Server ermöglicht die Erstellung maßgeschneiderter Workflows, die genau auf die dokumentenbasierten Geschäftsprozesse eines Unternehmens abgestimmt sind. Hierzu wählt man in der Remote-Verwaltungskonsole den Knoten "Workflows" und klickt auf "Neuen Workflow erstellen" oder wählt die entsprechende Option im Kontextmenü. Alternativ kann auch ein bestehender Workflow dupliziert und angepasst werden.
Im Dialogfeld "Workflow-Eigenschaften" lassen sich umfangreiche Parameter konfigurieren:
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Allgemeine Einstellungen: Workflow-Name, Typ und Priorität
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Eingabe: Quelltyp und Pfad zur Ressource
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Verarbeitung: OCR-Sprachen, Bildoptimierung und OCR-Modus
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Dokumententrennung: Parameter zur Trennung von Dokumenten
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Qualitätskontrolle: Überprüfungsoptionen und Fehlerbehandlung
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Indexierung: Dokumententypen und Zuweisungen für manuelle Indexierung
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Ausgabe: Ausgabeformate, Zielordner und XML-Ergebnisordner
ABBYY FineReader Server unterscheidet zwischen verschiedenen Workflow-Typen. Der "Hot Folder"-Typ überwacht kontinuierlich bestimmte Ordner auf neue Dateien und erstellt automatisch Verarbeitungsjobs. Beim "Dokumentbibliothek"-Typ wird die Verarbeitung entweder vom Benutzer initiiert oder startet gemäß einem Zeitplan. Der "Mail"-Typ ermöglicht die Verarbeitung von Dokumenten aus einem Exchange Online-Postfach oder einem POP3/IMAP-Server-Posteingang.
Zur Reduzierung des Netzwerkverkehrs sollten die Ein- und Ausgabeordner des Workflows vorzugsweise auf demselben Computer angelegt werden, auf dem der Server Manager installiert ist. Obwohl es keine Begrenzung für die Anzahl der erstellbaren Workflows gibt, kann das Vorhandensein von mehr als 100 aktiven Workflows in einer Instanz von FineReader Server die Remote-Verwaltungskonsole verlangsamen.
API-Integration für individuelle Lösungen
Für umfassendere Integrationen stellt ABBYY FineReader Server zwei Arten von APIs zur Verfügung: eine COM-basierte API und eine Web Services API. Diese ermöglichen die nahtlose Einbindung in bestehende Unternehmensanwendungen.
Die REST-API bietet eine moderne Schnittstelle für die Integration. Der typische Workflow bei der Nutzung der API umfasst folgende Schritte:
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Verbindung zum FineReader Server herstellen
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Workflow auswählen über API/workflows-Endpunkt
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Datei hochladen mit API/workflows/{workflowName}/input/file
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Verarbeitungsstatus prüfen über API/jobs/{jobId}
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Ergebnis herunterladen über API/jobs/{jobId}/result
Darüber hinaus unterstützt ABBYY FineReader Server auch SOAP-Methoden wie GetWorkflows, StartProcessFile, GetJobStateInfo und GetJobResultEx für Integrationen mit älteren Systemen.
Bei der Nutzung der API sollte beachtet werden, dass die empfohlene Obergrenze für die Dateigröße bei verschiedenen SOAP- und REST-API-Methoden bei 512 MB liegt. Für größere Dateien wird die Verwendung von /api/workflows/{workflowName}/input/multipart empfohlen, wobei die maximale Dateigröße etwa 2 GB beträgt.
Fehlerbehandlung und Troubleshooting
Bei der Implementierung von ABBYY FineReader Server können verschiedene Herausforderungen auftreten. Eines der häufigsten Probleme ist, dass der Server Manager keine Verbindung mit Verarbeitungsstationen herstellen kann, die auf anderen Computern installiert sind. In diesem Fall sollte überprüft werden, ob das Benutzerkonto über Administratorrechte verfügt und das Kennwort nicht leer ist.
Wenn das Named Pipes-Protokoll verwendet wird, muss Port 445 auf beiden Computern geöffnet sein. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass die Windows-Firewall die Dienste nicht blockiert. In diesem Fall müssen die Dienste der Ausnahmenliste hinzugefügt werden.
Bei Verbindungsproblemen mit externen FTP-Servern ist zu prüfen, ob das Benutzerkonto, unter dem der Server Manager-Dienst gestartet wurde, über die erforderlichen Berechtigungen für den Zugriff auf das externe Netzwerk verfügt.
Häufig tritt auch die Fehlermeldung "Auf einige Arbeitsordner kann nicht zugegriffen werden" auf. In diesem Fall sollte sichergestellt werden, dass der Ordner existiert und das Benutzerkonto über Lese- und Schreibberechtigungen verfügt. Bei Netzwerkpfaden empfiehlt es sich, vollständige UNC-Pfade anstelle von Laufwerksbuchstaben zu verwenden.
Wenn die Dokumententrennung durch Strichcodes nicht korrekt funktioniert, muss überprüft werden, ob die verwendeten Strichcodetypen von ABBYY FineReader Server 14 unterstützt werden und ob Position und Größe des Strichcodes für die Erkennung geeignet sind.
Cluster-Konfiguration für maximale Ausfallsicherheit
Ausfallsicherheit spielt eine entscheidende Rolle für Unternehmen, die ABBYY FineReader Server für geschäftskritische Dokumentenprozesse einsetzen. Mit der integrierten Cluster-Unterstützung gewährleistet das System kontinuierlichen Betrieb auch bei Hardware-Ausfällen oder Wartungsarbeiten.
Einrichtung eines Failover-Clusters
ABBYY FineReader Server unterstützt Failover-Cluster-Konfigurationen, bei denen im Fall eines Serverausfalls die Anforderung automatisch von einem anderen Server ausgeführt wird. Für die Einrichtung eines Failover-Clusters sind folgende Schritte erforderlich:
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Failover-Cluster erstellen und Hardwareanforderungen prüfen
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Grundkonfiguration einrichten (mit spezieller Netzwerkkonfiguration)
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ABBYY FineReader Server 14 Server Manager-Dienst hinzufügen
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Freigegebenen Ordner für den Server Manager-Dienst erstellen
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Clusterknoten konfigurieren
Wichtig zu beachten: Bei Clustern mit einer geraden Anzahl von Knoten wird dringend eine Quorum-Konfiguration mit einer Zeugenressource empfohlen. Andernfalls funktioniert der Cluster nicht mehr, wenn die Hälfte seiner Knoten ausfällt.
Verteilte Verarbeitung über mehrere Server
Bei der Installation von FineReader Server in einem Cluster werden Dateispeicher für temporäre Dateien verwendet. Um einen kontinuierlichen Betrieb sicherzustellen, muss die Dateiablage ausfallsicher gestaltet werden. Eine bewährte Methode ist die Implementierung einer ausfallsicheren Dateiablage mithilfe von DFS-Namensräumen und DFS-Replikationstechnologien.
DFS-Namensräume erstellen ein virtuelles Verzeichnis aus mehreren Ordnern auf verschiedenen Servern, auf die auch dann zugegriffen werden kann, wenn einer der Server ausfällt. Die DFS-Replikation verfolgt automatisch Änderungen und repliziert diese in einen Backup-Ordner.
Darüber hinaus ermöglicht die Netzwerk-Lizenz-Manager-Komponente, auf verschiedenen Hardware-Systemen in einer Cluster-Architektur installiert zu werden, eine Back-up-Funktionalität. Im Falle eines Ausfalls eines Servers für das Lizenz-Management wird der Betrieb der OCR-Software nahtlos fortgesetzt.
Behebung des 'RPC Server is unavailable' Fehlers
Ein häufiges Problem bei der Arbeit mit ABBYY FineReader Server ist die Fehlermeldung "Der RPC-Server ist nicht erreichbar". Dieser Fehler tritt typischerweise auf, wenn die Workstation keinen Zugriff auf den Server hat.
Zur Behebung dieses Problems sollten folgende Schritte durchgeführt werden:
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Überprüfen, ob der Computer mit dem License Server von der Arbeitsstation aus zugänglich ist
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Testordner auf dem Server erstellen und Zugriff von der Arbeitsstation testen
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TCP/IP-Verbindung zwischen License Server und Arbeitsstation einrichten
Zusätzlich sollte sichergestellt werden, dass der RPC-Dienst und alle davon abhängigen Dienste ordnungsgemäß gestartet sind und auf "Automatisch starten" eingestellt sind. Die Windows-Ereignisanzeige kann weitere Hinweise auf mögliche Netzwerkprobleme liefern.
Für eine zuverlässige Konfiguration sollten auch die Domänenbenutzerkonten korrekt eingerichtet sein. Die Namen der Server, Dienste und Freigabeordner dürfen keine Leerzeichen enthalten, um Komplikationen zu vermeiden.
ABBYY FineReader Server erweist sich als leistungsstarke und vielseitige Lösung für Unternehmen, die ihre Dokumentenverarbeitung automatisieren möchten. Die fortschrittliche OCR-Technologie mit Unterstützung für mehr als 190 Sprachen bildet das Fundament für präzise Texterkennung und Dokumentenkonvertierung.
Die skalierbare Multi-Server-Architektur ermöglicht eine effiziente Verarbeitung großer Dokumentenmengen. Durch flexible Installationsoptionen und umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten passt sich das System an unterschiedliche Unternehmensanforderungen an. Besonders bemerkenswert sind die verschiedenen Lizenzmodelle, die sowohl für kleine als auch große Organisationen passende Optionen bieten.
Die erweiterten Anpassungsmöglichkeiten und API-Integration erlauben eine nahtlose Einbindung in bestehende Geschäftsprozesse. Darüber hinaus gewährleistet die Cluster-Konfiguration maximale Ausfallsicherheit für geschäftskritische Dokumentenprozesse.
Unternehmen, die ABBYY FineReader Server einsetzen, profitieren von einer ausgereiften Lösung, die Effizienz, Genauigkeit und Zuverlässigkeit bei der Dokumentenverarbeitung vereint. Die Kombination aus leistungsstarker Technologie und flexibler Anpassbarkeit macht das System zu einem wertvollen Werkzeug für die digitale Transformation.
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